Der Große Beginenhof Leuven ist ein architektonischer Komplex, der in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Es handelt sich um eine vollständig originale, restaurierte Einrichtung, deren Ursprung im 12. Jahrhundert liegt. Die Beginage erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 3 Hektar und ist eine Art "Stadt in Stadt" mit eigenen Straßen, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden.
Der Name des Beginenhofs stammt von der Laienvereinigung von Frauen (Beginen) und Männern (Bettler). Die ersten Gemeinden entstanden zu Beginn des 12. Jahrhunderts im heutigen Belgien und den Niederlanden. Der mutmaßliche Gründer der Gemeinde war Pater Lambert le Bège aus Lüttich. Er proklamierte die Notwendigkeit, Gemeinschaften zu gründen, die sich dem religiösen Leben und der Nächstenliebe widmen und deren Mitglieder keine religiösen Gelübde ablegten.
Der älteste Beweis für das Beginenhof in Leuven stammt aus dem Jahr 1232. Der Höhepunkt der Berufungen kam im 17. Jahrhundert, als die Versammlung 360 Mitglieder hatte. Der letzte Pastor des Großen Beginenhofs, Julien Sterckx, starb 1977 im Alter von 107 Jahren, und der letzte Bettler starb 1988.