Solferino ist eine kleine Stadt, die dank der großen Schlacht von 1859 in die Geschichte eingegangen ist. Ihre Wirkung war neben politischen und militärischen Errungenschaften die Ernennung des Roten Kreuzes, das immer noch eine der größten Wohltätigkeitsorganisationen der Welt ist.
Die Lage von Solferino machte es seit dem Mittelalter zu einem strategischen Punkt. Bis heute kann man die Überreste der Festung Solferino, auch Rocca genannt, sehen, die als "die Augen Italiens" bezeichnet wurde. Von seinem Turm aus war es möglich, die Grenze zwischen der Lombardei und Frankreich zu kontrollieren.
Über Jahrhunderte diente die Stadt vor allem als Punkt auf einer Handelsroute. Es ging 1859 in die Geschichte ein, als in seiner Nähe eine Schlacht zwischen den österreichisch-venezianischen und französisch-sardischen Streitkräften stattfand. Infolgedessen starben fast 30.000 Menschen. Soldaten und Zehntausende wurden verwundet. Als Zeuge dieser Schlacht beschloss der Schweizer Geschäftsmann Henri Dunant, schockiert über die Zahl der Opfer, eine Organisation zu gründen, die Soldaten unabhängig von den Konfliktparteien helfen sollte. Damit wurde der Aufstand des Roten Kreuzes eingeleitet. Daran erinnert das zum 100. Jahrestag der Schlacht enthüllte Rote-Kreuz-Denkmal.
Das heutige Solferino ist eine kleine Stadt mit einer schönen romanischen Kirche, Resten alter Gebäude und dem Museum der Resorgimento-Bewegung, das zur Vereinigung Italiens führte.