Unterirdische Stadt auf der Insel Wolin
Lokaler Name: Podziemne Miasto na wyspie Wolin
Die unterirdische Stadt Świnoujście ist ein kilometerlanger Korridor unter den Dünen von Wolin, der ein Netzwerk von Passagen, unterirdischen Schutzräumen und mehreren Dutzend kleineren Räumen bildet. Die Einrichtung unter der Schirmherrschaft des Coastal Defense Museum ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Geschichte der unterirdischen Stadt reicht von 1935 bis 1938 zurück, als die ersten deutschen Befestigungen gebaut wurden, die als Vineta-Batterie bekannt sind. Es umfasste vier 150-mm-Kanonen mit einem Gewicht von jeweils 6 Tonnen, die mit 6-Meter-Läufen ausgestattet waren. Die Tragfähigkeit der Kanonen betrug damals 15 Meter. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Waffen durch neuere ersetzt und die Ausrüstung mit einem Radar ergänzt. Mit der Batterie wurden unter anderem deutsche Artilleristen der Kriegsmarine ausgebildet.
Die Waffen wurden 1945 gesprengt und der Komplex von der polnischen Armee übernommen, die jedoch erst in den 1950er Jahren eingesetzt wurde. Nach der Renovierung diente es als Ersatzkommandoposten für die höchsten Militärbehörden. In dieser Zeit wurden auch die unterirdischen Korridore erweitert und mit Sanitärräumen, Kommunikationssystemen, Wohnungen und anderen Annehmlichkeiten ergänzt. Heute ist die unterirdische Stadt eine der letzten ihrer Art in Polen.